Erstklassiges Personalmanagement gehört zu den wichtigsten Erfolgskriterien eines Unternehmens. Gerade bei der Besetzung der Führungsposition bereitet die korrekte Auswahl große Probleme. Zahlreiche akademische Studien besagen, dass es kaum einheitliche Persönlichkeitsmerkmale gibt, welche auf eine Eignung für die Mitarbeiterführung schließen lassen. Darüber hinaus stellt sich immer die Frage, wie klug die interne Ausschreibung des Postens ist.
Selbstverständlich kennen langjährige Mitarbeiter die Unternehmenskultur. Aber eine interne Besetzung kann Missmut bei Kollegen verursachen und darüber hinaus bringt diese Vorgehensweise keine neuen Impuls in den Betrieb ein. Angesichts all dieser Fakten entscheiden sich viele Personalabteilungen für ein externes Ausschreiben der Stelle und auf ein Zurückgreifen auf vorzeigbare Erfahrungswerte bei der Mitarbeiterführung. Der Einsatz von Headhuntern bzw. Executive Search stellt dann nur den nächsten logischen Schritt dar, um die Rekrutierung in erfahrene und professionelle Hände zu legen.
Diese Vorteile kann Headhunting bringen
Die Beschäftigung eines Headhunters bzw. einer externen Personalberatung verursacht beträchtliche Kosten. Im Gegenzug muss dessen Expertise selbstverständlich einiges an Nutzen bringen.
- Erweiterte Reichweite
Stellenanzeigen sprechen nur Personen an, die sich entsprechend informieren. Ein Headhunting Service sprengt diese Grenzen, indem passende Manager direkt angesprochen werden. Durch diese Vorgehensweise wird ein Bedarf geschaffen, welcher zuvor von der passenden Führungskraft vielleicht gar nicht erkannt wurde. Zudem können gute Agentur auf ein Netzwerk zurückgreifen. Sie befinden sich schon in Kontakt mit Mitarbeitern, die unzufrieden mit ihrer Anstellung sind und nur auf die richtige Gelegenheit warten. - Professionelle Kommunikation
Gute Personalberater treffen immer den richtigen Ton bei der Rekrutierung. Die Anrede muss je nach Branche angepasst sein, aber muss ebenso einen Nerv treffen. Vorhandene Mankos in der bisherigen Position sollten direkt aufgedeckt werden, um das Entwicklungspotential in der neuen Stelle unterstreichen zu können. Darüber hinaus handelt es sich beim Abwerben von Führungskräften um eine heikle Angelegenheit. Ohne das entsprechende Fingerspitzengefühl könnte sich das suchende Unternehmen in große Schwierigkeiten bringen. - Anonyme Kontaktaufnahme
Externe Dienstleister werden von Firmen immer sehr gerne beschäftigt, wenn der eigene Firmenname nicht direkt auftauchen soll. Gerade bei einem heiklen Thema, wie der Abwerbung eines Managers, gehört diese Überlegung zu den größten Vorteilen eines Headhunters. Zuerst wird die Bereitwilligkeit zu einem Jobwechsel geklärt und erst in einem folgenden Schritt wird die Identität des zukünftigen Arbeitgebers enthüllt. - Branchenspezifische Fachkenntnis
Headhunter bzw. Agenturen für „Systematische Direktansprache“ werben aber nicht nur Führungskräfte an. Diese Dienstleister werden immer mehr zur Anwerbung von speziellen Fachkräften genutzt. Grundsätzlich haben Headhunting Dienstleister also immer dort einen Platz wo ein Überschuss an Arbeitsnachfrage vorherrscht. - Spezielle Zusatzleistungen von Headhunting Agenturen
Neben den beschriebenen Vorteilen gehört die systematische Direktansprache meist zum Leistungsportfolio von Personalvermittlungsagenturen. Somit können beim gleichen Unternehmen auch zusätzliche Dienste, wie Assessment Center, gebucht werden, um die Auswahlverfahren professionell zu verfeinern.
Headhunting als Bestandteil der Personalentwicklung
Die Auseinandersetzung mit Headhunting besitzt für die Personalabteilung eines Unternehmens aber mehr Bedeutung als nur die einfache Rekrutierung von passenden Mitarbeitern. Mit der Hilfe von externen Personalberatern kann ein Einblick in andere Unternehmen und in die Bedürfnisse spezieller Berufsgruppen ermöglicht werden. Dabei klären sich folgende Fragen:
- Wie lassen sich Fachkräfte und Manager besonders gut an ein Unternehmen binden?
- Welche Fluktuationsquote herrscht in einer gewissen Branche?
- Welche Unternehmenskultur ist förderlich?
Was suchen und vermissen Mitarbeiter in einem Betrieb?
Die Ansatzpunkte von Headhunting Services zeigen die Mankos und Potentiale auf. Ein gutes Gehalt garantiert nämlich schon längst nicht mehr volle Mitarbeiterzufriedenheit. Weibliche Führungskräfte wünschen sich beispielsweise eine Kinderbetreuung, während Fachkräfte sich sehr gerne auf ihre Arbeit konzentrieren und deshalb gerne Unterkunft oder Firmenwagen gestellt bekommen.
Viele Mitarbeiter möchten sich auch im Unternehmen weiterentwickeln oder nebenberuflich ein Studium absolvieren. Viele Firmen haben sich darauf eingestellt, und bieten finanzielle Förderungen für MBA-Programme oder andere Fortbildungsmaßnahmen.
Je nach Branche können die Wünsche noch viel spezifischer ausfallen. Headhunter wissen wie in anderen Unternehmen mit den Bedürfnissen umgegangen wird und von dieser Erfahrung kann jede HR Abteilung lernen. Es handelt sich um einen wertvollen Blick über den Tellerrand hinaus.
Wie oft wechseln Mitarbeiter in einer Branche ihren Job?
Einen wesentlichen Faktor bei der Personalentwicklung stellt die Fluktuationsquote dar. Diese unterschiedet sich aber stark je nach dem entsprechenden Geschäftsfeld. In der Gastronomie gehört regelmäßiges „Kommen und Gehen“ einfach zum Arbeitsalltag dazu, während beispielsweise in Hausverwaltungen und anderen Immobilienunternehmen ein sehr stabiler Personalbestand zum Usus gehört.
Welche Freiheiten sollten Mitarbeiter in einem Unternehmen besitzen?
Das Wissen von Headhunting Agenturen vermittelt auch implizit das Ausmaß der Mitgestaltung, welches in anderen Betrieben eingeräumt wird. Wie frei kann ein Abteilungsleiter Entscheidungen treffen? Möchte ein hochspezialisierter Facharbeiter in Entscheidungen einbezogen werden oder viel lieber nur Weisungen erhalten. Die Beauftragung eines Headhunting Dienstes leistet also noch viel mehr, als nur den richtigen Mitarbeiter für einen Posten zu vermitteln.
Bonus: Dort hätten Sie nicht gedacht, dass Headhunter suchen!
Sehr gute Headhunter unterhalten oft Verbindungen zu der führenden Politik. Dabei geht es nicht zwangsläufig um Minister, aber um deren engstes Kabinett. Kabinettsmitarbeiter wechseln öfter als gedacht. Oft dauert es keine zwei Jahre bis sie von der Politik in die Privatwirtschaft wechseln. Die Unternehmen erwerben damit zwar kein Fachwissen, aber kaufen wertvolle Netzwerke ein.