Der Zugang zum World Wide Web kann in der heutigen Zeit sogar schon diverse Haushaltsgeräte in einem Smart Home steuern. So weit wollen wir aber noch nicht voraus greifen.
Uns reicht in diesem Beitrag schon die Antwort auf die Frage welche Internetanbieter in Österreich für den klassischen Gebrauch zur Verfügung stehen und welcher Anbieter in welchen Bereichen punkten kann. Dabei liegt der Fokus natürlich auf überregionalen Anbietern und wir werden uns erst am Ende auszugsweise mit einem speziellen Provider für den Wiener Raum beschäftigen.
Was muss mein Internetanschluss können?
Diese Frage stellen sich viele Nutzer bevor sie entsprechende Angebote und die Tarife gegeneinander abwägen. Jetzt können zu diesem Thema natürlich viele unterschiedliche Tabellen konsultiert werden, in denen die benötigten Downloadraten für einzelne Anwendungen aufgelistet sind. Fakt ist jedoch, dass die meisten Standard-Anwendungen des sprichwörtlichen Otto-Normal-Verbrauchers schon mittels der meisten Basispakete problemlos abgewickelt werden können. Darunter fällt das normale Surfen, Skype-Telefonie, Ansehen von Standard-Videos oder das Schreiben von E-Mails. Dies gilt natürlich nicht für alle Mobile Internet-Angebote, die noch weiter unten besprochen werden.
Es gibt jedoch ein paar wenige, dafür aber weit verbreitet Punkte, die genauere Überlegungen zur Bandbreite und dem zugehörigen Tarif erfordern:
- Werden viele HD Streams genutzt?
- Wird ein hoher Upstream benötigt?
- Nutzen mehrere Computer die Leitung gleichzeitig?
Werden viele HD Streams genutzt?
Mit dem üblicherweise geringsten Downstream von 8 Mbit, wobei meist nur cirka 6 Mbits effektiv umgesetzt werden, sollten selbst 720p Streams ohne nennenswerte Verzögerungen laufen. Der Ping spielt dabei natürlich ebenfalls eine Rolle, aber sollte in den wenigsten fällen eine merkbar negative Auswirkung haben.
Die Angebote der Online-Videotheken wie Netflix, welches seit Kurzem auch in Österreich verfügbar ist, oder MaxDome werben jedoch auch mit höheren Stream-Qualitäten wie HD, mit 1080p, oder Ultra-HD bzw. 4K. Grundsätzlich passt sich zwar die Qualität der gemessenen Downloadrate des Empfängers an, aber wenn mehr Schärfe im Bild gewünscht wird, dann muss auch die Bandbreite erhöht werden. Ein Anschluss mit mindestens 16MBit pro Sekunde Downstream wäre dann zu empfehlen. Wird Netflix viel genutzt, kann diese Überlegung bei der Wahl des Internetanbieter einfließen.
Wird ein hoher Upstream benötigt?
Wenn Sie selbst einen Stream ins Netz stellen, dann muss das Hauptaugenmerk auf dem Upstream liegen. Leider werden kaum Leitungen für Privat-Konsumenten synchronisiert angeboten. Das bedeutet der Downstream ist wegen seiner Werbewirkung meist verhältnismäßig hoch angesetzt, während der Upstream aus Kostengründen erheblich gedrosselt wird. So erhalten die Kunden für einen Downstream von 8 Mbit meist nur 1 Mbit Upstream und damit sind alle Streamer-Träume dahin. Um den eigenen Content mit annehmbarer Qualität in die Welt hinaus zu bringen, sollte die Upload-Leistung mindestens 6 Mbit pro Sekunde betragen. Für diese Bandbreite muss meist eine Downloadrate von cirka 30 Mbit gewählt werden.
Nutzen mehrere Computer die Leitung gleichzeitig?
Sollte sich die ganze Familie als sehr internetaffin herausstellen oder ein Internetanbieter für eine Studenten-WG gewählt werden, sollte die Bandbreite ebenfalls eher großzügig geplant werden. Außerdem summieren sich in diesen Fällen die Vorteile von Kombi-Angeboten mit Telefonie. Zudem wird der Hausfrieden mit Leitungen ab 50 Mbit Downstream einfach eher gewahrt, wenn sich die Nutzer zu den Stoßzeiten die Geschwindigkeit nicht gegenseitig weg fressen oder anders gesagt „kannibalisieren“.
Die 3 prominenten Internetanbieter in Österreich
Sobald die Österreicher an Internet-Provider denken, tauchen 3 Namen sehr prominent in ihren Köpfen auf. Im Bereich Telekommunikation ist die mobilkom bzw. A1 immer mit dabei. Internet über Kabel wird von UPC angeboten und mit einigen Nischen-Schnäppchen versucht sich auch immer Tele2 dazwischen zu drängen – dies gilt nicht nur für den Telefon-Markt.
Abgesehen von vereinzelten regionalen Anbietern bietet UPC die höchsten Bandbreiten. A1 punktet durch ausgeprägte Netzabdeckung und da Tele2 auch das Netz der mobilkom nutzt, kann sich dieser skandinavische Anbieter mit ein paar speziellen Angeboten mit geringerer oder keiner Bindung dazwischen drängen.
Zwei Argumente sprechen jedoch für den Platzhirsch A1. Zum einen benötigen die wenigsten Internetnutzer die hohen Bandbreiten von UPC. Diesbezüglich können auch die oben angeführten Punkte konsultiert werden. Zum zweiten treibt die mobilkom derzeit den Ausbau des Glasfasernetzes stark voran und folglich werden sich die Down- und Upstreams in naher Zukunft sehr positiv entwickeln.
Anbieter für mobiles Internet
Auf dem Markt für mobiles Internet sieht es etwas bunter aus. Hier ringen die Unternehmen A1, TeleRing, BOB, Drei und T-Mobile um die werten Kunden. Der wesentliche Unterschied zum Festnetz- bzw. Kabelinternet besteht in den unterschiedlichen Angeboten mit oder ohne Daten-Flatrate. Das Internet Zuhause wird nämlich immer mit Flatrate angeboten, während es beim Internet für unterwegs beide Varianten gibt.
Über alle Preisstufen hinweg betrachtet, bietet wohl T-Mobile hier die besten Angebote. Denn im Sortiment des ursprünglich deutschen Anbieters finden sich sowohl günstige Wertkarten, als auch das Mobile Internet mit der höchsten Bandbreite zum niedrigsten Preis. Auch in den Zwischensegmenten weiß dieser Provider zu überzeugen.
Ein besonderer Internetanbieter in Wien
Wer das Glück hat in Wien zu leben, der kann auf die hervorragende Angebote von A1, UPC oder T-Mobile verzichten, denn Wien Energie sticht mit seinem Blizznet alle Konkurrenten aus. Die zwei Gründe hierfür sind schnell erklärt. Erstens bietet Blizznet eine Übertragungsrate von bis zu einem Gbit (Gigabit pro Sekunde) und liegt damit praktisch beim 4-fachen, des ansonsten schnellsten Downstreams. Damit aber noch lange nicht genug, denn die Leitung von Blizznet überträgt synchron. Folglich entspricht der Downstream ebenfalls dem Upstream. Eine technische Leichtigkeit, die von Anbietern, wie erwähnt, aus Kostenersparnis vermieden wird. Das allein ist einige Sympathiepunkte wert ohne den objektiven Nutzen betonen zu müssen.
Einige Wiener werden nun einwerfen, dass Blizznet nur Unternehmern angeboten wird. Doch über die Provider d-light und TeleTronic können ebenfalls Privatkunden in den Genuss dieser hervorragenden Netzoption gelangen.
Die Zukunft des Internet in Österreich
Mit dem Blick in Länder, welche den Ausbau den Breitband-Internets schon länger fördern, kann auch ein wenig in die Online-Zukunft Österreichs geblickt werden. Ein hervorragendes Beispiel hierfür findet sich in Asien mit der Technologienation Südkorea. Dort wird der schnelle Weg ins World Wide Web schon seit Mitte der 90iger Jahre staatlich subventioniert. Die Folge ist flächendeckendes WiFi über fast das gesamte Land hinweg, da sich entsprechende Router selbst in ländlich fahrenden Bussen befindet. Das macht individuelles Mobile Internet redundant und nutzlos.
Wenn dieser Gedanke noch weiter gesponnen wird und auf die eingangs erwähnten Smart Homes angewendet wird, könnte es sein, dass in naher Zukunft niemand mehr direkt einen Internetanbieter auswählt. Da für viele Haushaltsgeräte und deren Full-Service ein Anschluss erforderlich werden könnte, werden unter Umständen die Provider direkt mit diesen Firmen Verträge abschließen und der Konsument kauft den Anschluss mit den Geräten einfach mit. Das könnte sogar auf die Fahrkarten für Busse oder U-Bahnen zutreffen.
Ganz so schnell wird diese Zukunftsmusik aber wohl nicht angestimmt werden und bis zu diesem Zeitpunkt muss bei der Wahl des Internetanbieters doch noch Bedacht geübt werden. Schließlich handelt es sich um Kosten, die Monat für Monat anfallen. Aber einige konkrete Tipps sollten Sie nun ja kennen.
Quellen:
https://derstandard.at/2000016373413/A1-und-Tele2-laut-Steam-lahmste-Internet-Anbieter-fuer-Spieler